Einsatz für die verwundbarsten aller Kriegsopfer

Europaparlament zeichnet Arzt Denis Mukwege mit Sacharow-Preis aus

Europaparlamentspräsident Martin Schulz hat am Dienstag den Gewinner des Sacharow-Preises bekanntgegeben.

Preisträger ist Denis Mukwege aus der Demokratischen Republik Kongo. Der 59-jährige Gynäkologe gründete das Panzi Krankenhaus in Bukavu. Dort behandelt er Frauen und Mädchen, die Opfer von sexueller Gewalt wurden. In vielen bewaffneten Konflikten wird Vergewaltigung als Waffe eingesetzt.

„Denis Mukwege ist ein würdiger Preisträger, der sich für vergewaltigte Frauen und Mädchen einsetzt, die zu den verwundbarsten aller Opfer gehören“, sagt der SPD-Europaabgeordnete Arne LIETZ, stellvertretendes Mitglied im Menschenrechtsausschuss. „Sein Engagement verdient diese Auszeichnung auch deshalb, weil Vergewaltigung als Kriegswaffe so schwer zu bekämpfen ist. Es geht um ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das immer noch nicht genügend verfolgt und bestraft wird. Denis Mukwege bricht durch seine Hilfe in mehreren Regionen ein Tabu und ermutigt Frauen und Mädchen, dieses schreckliche Verbrechen öffentlich zu machen, damit solche Taten nicht unentdeckt weiter geschehen.“

Die Preisverleihung für den Gewinner findet während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am Mittwoch, 26. November, in Straßburg statt.

Seit 1988 vergibt das Europäische Parlament den Sacharow-Menschenrechtspreis an Personen oder Organisationen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Im vergangenen Jahr wurde die Pakistanerin Malala Yousafzaï mit dem Preis für ihre Bemühungen im Bildungsbereich ausgezeichnet.