Arne Lietz und Oliver Scheytt zur Aktion des Anhaltischen Theaters vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin

Protest vor der Staatskanzlei in Magdeburg angebracht und für Stärkung der Kulturhaushalte durch den Bund

„Wir haben bei der aktuellen Kulturpolitik der Bundesregierung großes Verständnis, wenn ein singender Protestchor des Anhaltischen Theaters in Dessau-Roßlau die bundespolitische Bühne in Berlin nutzt.“ Darin sind sich Arne Lietz, SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Dessau-Roßlau und den Landkreis Wittenberg und Oliver Scheytt, im Kompetenzteam von Peer Steinbrück zuständig für Kunst und Kultur, einig. Allein die von Schwarz-Gelb verursachte Unsicherheit über die Zukunft der Künstlersozialversicherung gäbe schon genügend Anlass dazu. Lietz, als Wittenberger Chorsänger, hätte dazu gerne mit eingestimmt und der Regierung in Berlin davon ein Lied gesungen.

Doch das Protestsingen hat seine wahre Ursache in den landesinternen Kürzungs- und Umstrukturierungsdebatten. Daher wären die richtigen Bühnenstandorte der Magdeburger Landtag und die Staatskanzlei des Ministerpräsidenten Haseloff. Der CDU-Landesvorsitzende hat nicht nur seinen Wahlkreis in Dessau-Roßlau, sondern ist als Regierungschef für die Richtlinien und Grundentscheidungen seines Kabinetts verantwortlich. Im Vergleich zum benachbarten CDU-geführten Bundesland Thüringen gibt Sachsen-Anhalt sehr viel weniger für seine Kultur aus und steht dem Bundesland auch bei der Pflege und Ausbau seiner Landestheater in vielem nach!

Arne Lietz ist für das Protestsingen in Berlin dennoch dankbar, weil er hofft, dass seine Anliegen und sein Engagement für die Kulturförderung in seinem Wahlkreis dadurch zusätzliches Gehör finden.

Als Bundestagskandidat seines Wahlkreises setzt sich Lietz für eine konzeptionelle Verknüpfung der in seinem Wahlkreis liegenden UNESCO-Weltkulturerbestätten „Luther, Bauhaus, Dessau-Wörlitzer Gartenreich“ mit einem starken Anhaltischen Theater in Dessau-Roßlau ein.
 
Lietz, der bereits bei der Erarbeitung der beiden erfolgreichen überparteilichen Bundestagsanträge zum 500. Reformationsjubiläum involviert war, pocht darauf, dass es endlich einen Bundestagsantrag zum 100. Bauhausjubiläum gibt. „Es muss darum gehen, möglichst viel finanzielle Unterstützung vom Bund zu bekommen, damit die knapper werdenden Landesmittel für Kultur im Land verbleiben und sinnvoll genutzt werden, wie z.B. für das Anhaltische Theater in Dessau. Meine Erfahrungen zum bundesweiten Reformationsjubiläum, stimmen mich positiv, dass mir das auch für das Bauhaus gelingen kann.“ Die bereits existierenden Kooperationsvereinbarung zwischen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin, das 100. Bauhausjubiläum gemeinsam stark zu machen, sind für Lietz eine ausgezeichnete Basis für einen weiteren erfolgreichen überparteilichen Bundestagsantrag.
 
„Die Tourismusmarke „Luther, Bauhaus, Gartenreich“ braucht ein starkes Mehrspartentheater, damit die Gäste ihre Verweildauer in der Region verlängern. Das Theater ist zudem das kulturelle Rückgrat der Region und kultureller Ankerpunkt in der Elbestadt für Investoren und der Bewerbung von Fachkräften.“, so Lietz.

Oliver Scheytt aus dem Kompetenzteam Peer Steinbrück ist bestens mit der Situation in diesem Wahlkreis vertraut. Er besuchte mit Lietz im August 2013 die UNESCO-Weltkulturerbestätten in diesem Wahlkreis und nahm an seiner Diskussionsveranstaltung unter dem Thema „Luther, Bauhaus und Gartenreich – Schätze der Region heben und besser miteinander verzahnen“ teil. Oliver Scheytt stellt klar: „Die Finanzprobleme der Theater haben ihre Ursache auch in der mangelhaften Finanzausstattung von Ländern und Kommunen durch die verfehlte Steuerpolitik der schwarz-gelben Bundesregierung. Die Finanzkraft der Kommunen wird immer mehr geschwächt und die Steuerflucht wird nicht ausreichend bekämpft. Die SPD will die Steuererhöhung für die oberen 5% der Bevölkerung dazu nutzen, die Kommunen finanziell zu stärken – auch damit ein größerer Spielraum für die Kulturförderung vor Ort entsteht. Außerdem wollen wir eine bessere Förderung der Welterbestätten bewirken, was unmittelbar zu einer finanziellen Entlastung der Kulturhaushalte des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Dessau führt.“

An der Veranstaltung im August in Dessau nahm auch Olaf Zimmermann, Moderator des Kulturkonvents von Sachsen-Anhalt und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates teil. Auch der Kulturkonvent empfahl der Landespolitik, sich für eine fünfzigprozentige Bundesförderung bei den überproportional vielen UNESCO-Standorten des Bundeslandes einzusetzen.